*** Aktualisierte Karte 2024 ***
Gefahr durch milden Winter
Auf Grund der milden Winter der letzten Jahre haben sich die Risikogebiete erweitert. Eine starke Zunahme von Zecken und somit der möglichen Übertragung von FSME. Als einziges Mittel gegen FSME hilft nur die Impfung. Diese ist kostenlos. Menschen die sich häufig in Wäldern aufhalten sollten sich deshalb unbedingt impfen lassen. Betroffen sind inzwischen ganz Bayern, Baden-Württemberg, sowie Teile Thüringens, Sachsens, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Angriff aus dem Unterholz
Die Heimat der Zecken ist der Wald. Zwischen März und November lauern sie vor allem im Gras, Gestrüpp oder Unterholz. Dort wo es feucht, warm und dunkel ist. Die meisten Zecken warten reglos in Kniehöhe auf ihre Opfer. Streift ein Spaziergänger, Jogger oder Hund an ihnen vorbei, so hängen sie sich an seine Füße oder Beine. Berührungen von Sekundenbruchteilen genügen der Zecke, um auf ihren Wirt aufzuspringen. Die Vorstellung, dass sich Zecken von Bäumen herab ihren Opfern auf den Kopf fallen lassen, ist hingegen ein populärer Irrglaube. Den besten Schutz gegen Zecken bietet lange, geschlossene Kleidung. Die meisten Zeckenmittel wirken dagegen gar nicht oder nur kurze Zeit gegen die Blutsauger.
Rechtzeitig entfernen
Beim Saugen übertragen Zecken häufig Borreliose-Bakterien. Diese Bakterien leben im Darm etwa jeder dritten Zecke. Die Borrelien werden allerdings nicht sofort beim Zeckenbiss übertragen. Sie gelangen erst nach 12 bis 24 Stunden mit den Ausscheidungen der Zecke in die menschliche Blutbahn. Je länger das Tier Blut saugt, desto höher ist das Infektionsrisiko. Gegen die in Europa von den Zecken übertragene Borreliose-Form gibt es keine Impfung. Der einzige Schutz ist also, die Zecke rechtzeitig zu entfernen. Dabei gilt: Hände weg von Ölen oder Klebstoff. Solche alten Hausrezepte töten die Zecke zwar ab. Heute steht aber fest, dass die Zecke im Todeskampf erst recht viele Krankheitserreger auswürgt. Sicherer sind Pinzette oder Zeckenzange. Wer nicht selbst Hand anlegen will, geht zum Arzt. Der Arzt untersucht auch gleich, ob die Wunde mit Krankheitserregern infiziert ist. Im Frühstadium helfen Antibiotika gegen Borreliose. Wird die Infektion allerdings nicht erkannt, drohen chronische Gelenkbeschwerden, Lähmungen und neurologische Veränderungen. Borreliose ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Jedes Jahr erkranken 100 000 Bundesbürger neu.
Impfung gegen FSME
Etwas anders verläuft die so genannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Nur in einzelnen Regionen übertragen Zecken diese Krankheit: in Deutschland vor allem im Schwarzwald und im Bayerischen Wald, aber auch in Franken, fast in ganz Baden-Württemberg und im südlichen Hessen. In diesen Gebieten tragen fast alle Zecken das Virus. Die Krankheitserreger sitzen im Speichel der Zecke. Das Opfer ist somit gleich nach dem Biss infiziert. Die Viren verursachen eine Hirnhautentzündung, die mit schweren Lämungen verbunden sein kann. Ist die FSME einmal ausgebrochen, können Ärzte nur noch die Symptome lindern. Die Krankheit bleibt lebenslänglich. Daher ist in den betroffenen Gebieten eine Vorsorge-Impfung besonders wichtig. Diese besteht aus drei Impfungen über einen Zeitraum von rund einem Jahr.
Vor dem 1. Geburtstag soll die Impfung nur dann erfolgen, wenn das Kind einer starken Infektionsgefahr ausgesetzt ist.
- Teilimpfung: Am besten noch in der kalten Jahreszeit, damit man bereits geschützt ist, wenn die Zeckenaktivität beginnt.
- Teilimpfung: 1 bis 3 Monate nach der 1. Teilimpfung, bevorzugt auch in der kalten Jahreszeit.
- Teilimpfung: 9 bis 12 Monate nach der 2. Teilimpfung.
Für die FSME-Impfung besteht keine Altersbegrenzung. Bitte beachten Sie die Impfdosis, die dem Alter des Impflings entspricht. Die Impfung kann grundsätzlich das ganze Jahr durchgeführt werden.
Die erste Auffrischung hat generell 3 Jahre nach der Grundimmunisierung (3. Teilimpfung) zu erfolgen. Alle weiteren Auffrischungsimpfungen erfolgen dann bei Personen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr im 5-Jahres-Abstand. Ab dem 60. Geburtstag sollte aber unbedingt wieder ein 3-jähriges Impfintervall beachtet werden.
1. Auffrischungsimpfung: 3 Jahre nach Abschluss der Grundimmunisierung d.h. nach der 3. Teilimpfung.
Für Bewohner der Risikogebiete: Frischen Sie Ihre Impfung alle drei bis fünf Jahre auf.
Tipps
- Kleidung
Tragen Sie im Wald und auf Wiesen lange, geschlossene Kleidung. So bekommen die Zecken keinen direkten Hautkontakt. Untersuchen Sie sich und Ihre Kleidung nach Wanderungen oder Spaziergängen nach Zecken. Schütteln Sie die Kleidung sorgfältig aus. - Einreiben
Reiben Sie ungeschützte Körperstellen mit Zeckenmittel ein. Auch den Nacken und das Gesicht. Der Test Zeckenmittel (PDF) hat gezeigt: Gute Mittel verteidigen die Haut bis zu sechs Stunden gegen die Blutsauger. - Entfernen
Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich. Dazu benutzen Sie eine spitze Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange aus der Apotheke. Umfassen Sie die Zecke möglichst nah an der Haut, so dass Sie auch den Kopf erwischen. Drehen Sie das Tier vorsichtig entgegen dem Uhrzeigersinn heraus. Niemals den Körper zerquetschen! - Impfen
Lassen Sie sich rechtzeitig gegen FSME impfen, wenn Sie in den Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen. Erneuern Sie den Impfschutz alle drei bis fünf Jahre. Eine Übersicht der Risikogebiete gibt das Robert-Koch-Institut.